Fachschaft Naturwissenschaft und Technik

Praxiswoche an der Regelschule „Bertha von Suttner“ in Mechterstädt

In der Woche vom 07.-11.11.22 starteten wir in der 9. Klasse erstmalig eine Praxiswoche. Am Montag vermittelte Frau Seitz, unsere Berufsberaterin vom BIZ, alle Ausbildungswege.

Ab Dienstag absolvierten dann alle Schüler den Praxisunterricht, indem sie in der Werkstatt ein Notizbord aus Holz herstellten, was vielen Schülern große Freude bereitete. Gleichzeitig ging es in diesen Tagen in den Fächern Deutsch und Englisch um das Bewerbungsschreiben.

Täglich standen uns Firmen der Region zur Seite und vermittelten den zukünftigen Auszubildenden Kompetenzen zur Erlangung der Ausbildungsreife. So sprachen sie z. B. über soziale Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit, Toleranz, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft. Weiterhin informierten die Kooperationspartner über Ausbildungsmöglichkeiten und Ausbildungsberufe in ihren Unternehmen.

Für unsere Schüler waren auch die praktischen Übungen, die die Mitarbeiter der Diakonie mit ihnen durchführten, sehr interessant. Durch spezielle Brillen, Augenbinden und Kopfhörer konnten sich die Mädchen und Jungen in die Lage von alten Menschen hineinversetzen. Auch war es für die Schüler sehr spannend mal ein Blutdruckmessgerät zu testen. Das Feedback der Schüler zur Praxiswoche war insgesamt sehr positiv.

An dieser Stelle möchte ich mich bei den Firmen Spielart GmbH, August Storck KG, Diakonie, Bundespolizei, Continental AG und bei der TAM GmbH für ihre großartige Unterstützung und die gute Zusammenarbeit während dieser Projektwoche bedanken.

                                                                                                                                  Cordula Salzmann

„Locker vom Hocker, cool auf dem Stuhl“

so lautete der Titel des Projekts der 9. Klassen der Regelschule „Bertha von Suttner“ in Mechterstädt. Schon lange geisterte mir dieses Vorhaben durch den Kopf, doch die Verwirklichung ließ auf sich warten. Zuletzt kam Corona dazwischen und wir wichen auf ein anderes Projekt aus. Nun endlich, am 13.06.2022, starteten wir im Rahmen des WRT-Unterrichts und mit der Hilfe des Holzbildhauers Florian Schmigalle. Nach einem Input im Unterricht sammelten die Schüler*innen Ideen, aber vor allem suchten sie nach Stühlen, die verwandelt werden sollten. Schon Tage vorher kamen die ersten Stühle auf dem Schulhof an. Sie waren so vielfältig wie die Ergebnisse, die man nach der Verwandlung bestaunen konnte.

An den Projekttagen wurde konstruiert, getüftelt, gesägt, gefeilt und gemalt und manche Idee entstand auch erst beim „Machen“. Lina und Collin bemerkten, dass man die gebogene Rückenlehne ihres Stuhls so umfunktionieren kann, dass ein Schaukelstuhl entsteht. Begeistert von ihrer Idee begaben sie sich auf die Suche nach einem ähnlichen Stuhl, bauten auch von diesem die Rückenlehne ab und das Produkt war tatsächlich ein Schaukelstuhl. Außerdem bauten die Neuntklässler*innen einen Spiele-, Zeitungs-, Weihnachts-, Prinzessinnen-, Pflanzenstuhl, um nur einige der fantasiereichen Ergebnisse zu nennen. Ein Team kreierte sogar ein Regal aus Stühlen. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen befestigten viele Schüler*innen auch Getränkevorrichtungen an den Sitzmöglichkeiten. Die Jugendlichen fanden es gut, dass einige Arbeiten ins Freie verlagert werden konnten. Dort wurden u. a. die Stühle angesprüht, was besonders großen Spaß bereitete.

 

Zum Sommerfest der Schule werden die verwandelten Stühle ausgestellt und am Ende wird der eine oder andere Stuhl einen Liebhaber durch eine Versteigerung finden.

Auch ich habe viel Neues dazugelernt und es war schön, mal wieder etwas „Kreatives“ mit den 9. Klassen zu gestalten. An dieser Stelle möchte ich mich bei Florian Schmigalle bedanken, der uns schon beim letzten Projekt mit viel Werkzeug, Maschinen, Geduld und vor allem mit seinem Ideenreichtum unterstützte. Vielleicht wird ja eine Tradition daraus.

Cordula Salzmann

 

Ein außergewöhnlicher Schulstart nach dem Lockdown

 Es ist immer gut, sich eine Platte zu machen. Was das Kunstgeld-Projekt an der Regelschule „Bertha von Suttner“ in Mechterstädt betrifft, so ist diese Redewendung doppeldeutig zu verstehen.

Den Titel „Jeder macht sich eine Platte“ hatte sich der Holzbildhauer Florian Schmigalle ausgedacht. Der Erfurter wollte ursprünglich mit den Jugendlichen der 8. Klassen Sitzmöbel künstlerisch gestalten. Coronabedingt war jedoch Künstler*innen während des gesamten Schuljahres 2020/21 der Zutritt zu Schulen untersagt. Anfangs zeigte sich die Lehrerin Cordula Salzmann noch hoffnungsvoll und nahm – wie alle Beteiligten – an, dass das Frühjahr sicher Entspannung in Form merklich sinkender Inzidenzwerte bringen würde. Mehrmals wurde das Projekt verschoben, bis klar war, dass es nicht wie geplant in der Schule und somit im WRT-Unterricht stattfinden kann.

Im April trafen sich die Lehrerin und der Künstler mit der Kulturagentin Katrin Sengewald und der Koordinatorin für kulturelle Bildung Antje Gensel in einer Videokonferenz, um das Vorhaben so zu verändern, dass es trotz der massiven Einschränkungen in der Pandemie durchführbar sein könnte.

Die neue Idee kam von Katrin Sengewald. Jeder Jugendliche sollte eine Holzplatte erhalten, die er zu Hause kreativ gestaltet. In der letzten Schulwoche würde aus den 40 fantasievollen Einzelwerken eine wunderbare Skulptur entstehen, deren Symbolcharakter unübersehbar sein würde: „Lange waren wir allein und nun sind wir endlich wieder vereint.“

Während des gemeinsamen Brainstormings wurden vor allem seitens der Lehrerin Zweifel an einer puren digitalen Umsetzung laut. Zu viel Zeit hatten die Schüler*innen in den vergangenen Wochen am PC und in Videokonferenzen verbracht. Schnell einigte man sich auf Präsenz, und zwar darauf, den Start des Projektes ins Freie zu verlegen.

Dass der 1. Juni 2021 im Landkreis Gotha ausgerechnet der Tag sein würde, an dem die Jugendlichen nach knapp 6 Monaten wieder in den Wechselunterricht gehen würden, konnte in der Planungsphase noch keiner ahnen. Die Achtklässler*innen trafen sich an diesem Vormittag nicht in der Schule, sondern in drei verschiedenen Orten, um gemeinsam mit Florian Schmigalle das Projekt zu beginnen. Von Kindern und Jugendlichen aus ca. 20 Dörfern wird die Regelschule in Mechterstädt besucht. Cordula Salzmann hatte die Mädchen und Jungen der 8a und 8b in drei ähnlich große Gruppen eingeteilt, die sich am Kindertag zu verschiedenen Zeiten auf dem Spielplatz in Fröttstädt, dem Sportplatz in Mechterstädt und dem Spielplatz in Weingarten trafen.

Der erste Schultag nach so vielen Wochen des Allein-Lernens wurde für die Achtklässler*innen zu einem ganz besonderen Erlebnis. Sie folgen interessiert den Ausführungen des Künstlers Florian Schmigalle, der sich als wahrer Entertainer entpuppte. Mit viel Begeisterung zeigte und erklärte der Holzbildhauer den Schüler*innen, welche Möglichkeiten es gibt, eine Platte zu gestalten. Den Jugendlichen war anzusehen, dass Florians Elan auf sie überschwappte.

Im Juni und in den ersten drei Juliwochen werden die Jugendlichen nun – angeleitet vom „Künstler-Lehrerin-Tandem“ – zu Hause ihre Platte gestalten und an einem der letzten Tage vor den Sommerferien auf dem Schulhof der Regelschule „Bertha von Suttner“ zu einem großen Ganzen, zu einer sicherlich farbenprächtigen, fantasievollen Skulptur zusammenstecken.

Die „Continental AG“, ein wichtiger Kooperationspartner der Regelschule, stellte für jedes Mädchen und jeden Jungen einen Beutel mit Werkzeugen und Arbeitsmaterialien zusammen. Vielen Dank dafür!

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